Die Geschichte des Majorans reicht bis ins Altertum zurück. Schon damals schätzte man ihn wegen seiner Vielfältigkeit. So wurde er nicht nur als Würz- und Heilmittel eingesetzt, sondern auch für mystische Rituale verwendet. Ägypter, Griechen und Römer würzten Wein und Fleischgerichte mit dem aromatisch duftenden Kraut – doch nicht nur wegen des Geschmacks! Sie versprachen sich davon eine Steigerung der Liebeskraft. Im antiken Griechenland zählte Majoran zu den Opfergaben und kam bei Räucherungen zu Ehren Aphrodites zum Einsatz. Selbst etliche Jahrhunderte später wurde es um die würzige Pflanze keineswegs ruhig: Zu Beginn des Mittelalters brachten die Araber das Kraut nach Europa, wo es zu einem sagenumwobenen Mittel gegen Hexerei und Flüche avancierte. In der Heilkunde erlebte es zu dieser Zeit einen kometenhaften Aufstieg – Kräuterkundige setzten ihn wahrlich inflationär ein und es gab kaum ein Wehwehchen, das nicht mit Majoran behandelt wurde.
Die ursprüngliche Heimat des Majorans ist Indien und der östliche Mittelmeerraum. Heute wird er in ganz Europa und in Ägypten angebaut: vor allem in Frankreich, Italien und Spanien, aber auch in Deutschland und Ungarn.
Majoran gehört zu den Lippenblütlern und ist ein ein- bis mehrjähriges Kraut. Seine vierkantigen, stark verästelten Stängel sind graufilzig behaart und die Blüten sind weiß bis rosefarben. Man unterscheidet zwei Majoranarten: den Französischen Majoran (Blattmajoran) und den Deutschen Majoran (Knospenmajoran). Der Französische hat einen höheren Wuchs, ist stärker verzweigt und belaubt als der Deutsche, kommt aber in unserem Klima selten zur Samenreife. Majoran schmeckt etwas bitter, zitronig und fruchtig. Er wird als nördliche Schwester des Oreganums bezeichnet.
In der Küche werden nur die feinen Blättchen verwendet, die frisch, gefriergetrocknet oder gerebelt angeboten werden. Für viele Kartoffelzubereitungen und Deftiges (Hackfleisch, Schweinebraten, Eintöpfe) ist er unentbehrlich. Majoran ist das Wurstgewürz schlechthin, ob Blut-, Leber- oder Bratwurst – Majoran ist immer enthalten.
Majoran kompensiert, vor allem in Würsten („Wurstkraut“), den hohen Gehalt an Fett, Zucker und Salz.
Terpen-4-ol, CIS-Sabinenhydrat, α -Terpinen, α -Therpineol, 1,8-Cineol, Sabinen, P-Cymol, Linalool, Spathulenol, ß-Caryophyllen, 1-3 % ätherisches Öl, Terpenalkohole und Terpenester, Terpine-4-ol, Flavonoide, Phenole, Gerbstoffe, Cineol, Kalzium