Bohnenkraut gehört zu jenen Gewächsen, die bereits den Römern als Küchenkraut und Heilpflanze vertraut waren. In Deutschland wurde es schon im frühen Mittelalter kultiviert. Je besser und mehr man würzt, desto weniger muss man salzen. Hierfür ist das Bohnenkraut, welches schon von Karl dem Großen genau zu diesem Zweck, nämlich „mehr würzen als salzen“, in großem Stil eingeführt worden. Wer gut und ausreichend würzt, kann das Salz deutlich reduzieren. Zu viel Salz ist Ursache von zahlreichen gesundheitlichen Problemen (Bluthochdruck mit seinen Folgen wie Schlaganfall, Herzinfarkt usw.). Als Karl der Große allen kaiserlichen Maierhöfen Art und Umfang der anzubauenden Küchenkräuter vorschrieb, befand sich darunter auch das Bohnenkraut. Es ist überliefert, dass man im Mittelalter beim Kauf von Bohnen gleich etwas Bohnenkraut dazu bekam. Und das nicht ohne Grund: Beim Genuss von Bohnen und anderen Hülsenfrüchten kann sich die Verdauung unangenehm bemerkbar machen. Schon damals wurde erkannt, dass Bohnenkraut vorbeugend hilft und sich positiv auf Verdauungsorgane und Magen auswirken kann.
Ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeergebiet und dem Iran kommend, ist Bohnenkraut heute in allen Mittelmeerländern, in ganz Mitteleuropa und Westasien bis nach Indien beheimatet. Weitere Anbaugebiete sind Südafrika und wärmere Regionen Nordamerikas.
Unterschieden wird zwischen zwei Arten, nämlich dem einjährigen Sommerbohnenkraut und dem mehrjährigen Winterbohnenkraut. Das Winterbohnenkraut ist im Aroma etwas kräftiger und schärfer, wobei sich diese Schärfe auf das pure Gewürz beschränkt und beim Kochen weitgehend dem milderen Sommerbohnenkraut angleicht. Das wohlriechende, buschig verzweigte Gewächs gehört in die Pflanzenfamilie der Lippenblütler und erreicht eine Höhe von 40 bis 60 cm. Es hat schmale, dunkelgrüne Blätter, die ein wenig an Estragon erinnern. Das etwas höher wachsende Winterbohnenkraut bildet rosa-weiße Blüten, das Sommerbohnenkraut ist kleiner und zeigt weiß-lilafarbene Blüten.
Wie der Name schon sagt, passt Bohnenkraut hervorragend zu Bohnen und anderen Hülsenfrüchten. Durch seinen pfeffrigen Charakter verleiht dieses Kraut aber auch Fleisch, Fisch, Saucen und Gemüse eine fein-würzige Note. Kartoffelgerichte, Eintöpfe und Suppen erfahren eine aromatische Abrundung. Das Würzkraut lässt sich harmonisch mit Rosmarin kombinieren und gibt so z. B. Lammfleisch einen besonderen Touch.
Bohnenkraut gilt als magenberuhigendes und krampflösendes Würzkraut. Als Beigabe zu Hülsenfrüchten sowie fettreichen Fleischspeisen kann es positiv auf die Verdauung wirken.
Carvacrol, Thymol, Linalool, Borneol, Terpinen, Limonen, p-Cymol, ß-Pinen,Kampfer, Borneol, Caryophyllen, Rosmarinsäure 0,2 – 3 % ätherisches Öl, α-Pinen, Bitter- und Gerbstoffe