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Das WIBERG Gewürzlexikon

Chili

 

Geschichte

Die Geschichte des Chilis reicht ganze 9000 Jahre zurück und führt nach Mexiko. Damals wurden Chilischoten von den Ureinwohnern als Gewürz und Gemüse verwendet. In Peru wurden sie sogar als Währung akzeptiert. 1492 brachte Christoph Kolumbus die „temperamentvollen Schoten“ nach Europa. Es sind wahre kulinarische Alleskönner, die auch pharmakologisch viel bewirken. Chili ist einerseits ein wirksamer „Fatburner“, aber auch ein "starkes Schmerzmittel" (Dr. Markus Metka).

 

Herkunft

Chili stammt ursprünglich aus Südamerika. Anders als fast alle anderen tropischen Gewürze sind Chilischoten sehr einfach anzubauen. Daher verbreiteten sie sich rasch über die ganze Welt, vor allem in Gegenden mit tropischem oder subtropischem Klima. Als Hauptproduzent gelten heute Indien, Äthiopien, China und Kalifornien.

Arten

Allein in Mexiko findet man über 100 verschiedene Arten, die mehr oder weniger scharf ihre Vielseitigkeit in der Küche beweisen. Die vielen unterschiedlichen Größen, Formen und Farben haben sich im Laufe der Zeit aus den diversen Kreuzungen ergeben. Chilischoten können zwischen zwei und 15 cm groß, kegelförmig, rund oder lang, weiß, rot, grün, gelb oder orange sein. Es gibt eine Faustregel: Je kleiner die Schoten, umso exklusiver und schöner sowie intensiver die Farbe und umso hochwertiger ist die Qualität.

 

Geschmack

Chili ist von scharfem und beißendem Geschmack gekennzeichnet. Sobald man sich allerdings an die Schärfe gewöhnt hat, ist man überrascht, wie viele verschiedene zusätzliche Geschmacksrichtungen er in sich hat. Fruchtig, erdig, rauchig, frisch und blumig sind nur einige davon. Für die charakteristische Schärfe des Chilis ist der enthaltene Stoff Capsaicin verantwortlich. Der jeweilige Schärfegrad wird in Scoville-Graden angegeben. Während zum Beispiel eine Gemüsepaprika zwischen 0 und 10 Scoville-Grade aufweist, schlägt eine Jalapeño-Chili mit 2500 bis 8000 Scoville-Graden zu Buche.

Verwendung

Chili verleiht schwer verdaulichen Speisen oder stumpf schmeckenden Komponenten einen gewissen Kick (Erbse, Kartoffel, Reis, Kohl …). Hamoniert perfekt mit Kokosmilch, Limette und Zitrone.

In der Küche ist Chili ein wahrer Alleskönner – so verfeinert er nicht nur Fleisch-, Fisch- und Geflügelgerichte, sondern verleiht auch Suppen, Saucen, Salaten und Beilagen aller Art den letzten Schliff.

 

Sensorik

  • Scharf, grün-pfeffrig
  • Schokoladig-bitter; vanillig-blumig-süß

Gesundheit

Chili wurde einst in der traditionellen jamaikanischen Medizin zur Behandlung von Diabetes mellitus verwendet. Aber auch heute noch schätzt man Chili als bewährtes Hausmittel. So kann er den Kreislauf ankurbeln, die Durchblutung fördern, Hitze erträglicher machen und er solle gegen Darminfektionen wirken. Außerdem unterstützt der Einsatz von Chili eine natriumreduzierte Ernährung, denn durch das scharfe Würzen kommt man mit erheblich weniger Salz aus.

 

Inhaltsstoffe

Capsaicin, 2-Isobutyl-3-Methoxypyrazin, Zink, Kupfer, Mangan, Vitamin C, A, Beta-Carotin, alpha-Tocopherol (V-E)

 
Kongeniale Partner

Harmoniert perfekt mit Chili

 
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