Piment

Geschichte

Im November 1493 erreichte eine Expedition des Kolumbus aus Sevilla die Leeward-Inseln. Dort fiel Dr. Chanca ein rätselhaftes Gewächs auf: „Wir fanden einen Baum, dessen Blätter den feinsten Duft von Nelken ausströmten, dem ich je begegnet bin. Sie sahen wie Lorbeerblätter aus, aber nicht so groß. Ich halte es für eine Art Lorbeer.“ Ohne Zweifel hatten sie einen Baum aus der Piment-Familie entdeckt. Spanische Entdecker machten Piment erst im 17. Jahrhundert in Europa bekannt. Die Angelsachsen nennen ihn treffend „all spice“, da darin der Geschmack von Zimt, Nelke, Muskat und Pfeffer verbunden zu sein scheint.

Herkunft

Der Pimentbaum stammt von den Westindischen Inseln und aus Mittelamerika, wo er auch heute noch vorwiegend kultiviert wird. Der beste Piment kommt aus Jamaica, Guatemala und Honduras, die den größten Teil des Weltbedarfs liefern. Trotz unzähliger Versuche konnte Piment niemals erfolgreich in großem Stil in anderen tropischen Ländern angebaut werden.

Arten

Pimentbäume, die bis zu 100 Jahre alt werden, sind vor allem in tropischen Plantagen an Hängen zu finden. Sie werden 6 bis 12 m hoch und tragen nach 6 Jahren erstmals Früchte. Die Pimentkörner werden händisch gepflückt, wenn sie noch grün sind, und dann in der Sonne oder in Spezialöfen getrocknet. Dadurch schrumpft die Frucht und es entsteht die faltige, ledrige, braune Haut.

Qualität

Der Ertrag eines Pimentbaums kann in einem guten Jahr bei 45 kg liegen. Das Aroma wird durch die ätherischen Öle und vor allem durch das Eugenol bestimmt.

Verwendung

Pimentkörner würzen Marinaden für Wild, Rindfleisch und Fisch. Gurken, Mixed Pickles und Kohlgerichte vertragen ebenfalls etwas Piment. Er ist auch in vielen kommerziellen Gewürzmischungen für Würste und Pasteten enthalten.