Um 10.000 v.Chr. wurde der Mensch sesshaft und begann mit dem Pflanzenanbau. Vermutlich entdeckte er zu dieser Zeit bewusst Salz als Nahrung. Zuvor nahm er als Jäger ausreichend Salz in der tierischen Nahrung zu sich. Durch die Nahrungsumstellung wurde Salz als Nahrungsergänzung lebenswichtig. Siedlungen wurden in der Nähe von Salzlagerstätten errichtet und Salz als Produkt gewonnen.
Das Hallstätter Salzbergwerk ist der älteste Salzbergbau der Welt. Schon vor 3000 Jahren haben sich hier Menschen angesiedelt. Mit Bronzepickeln schlugen sie das Salz von den Wänden, füllten damit Tragsäcke aus Leder und brachten es aus dem Berg. Auf sogenannten Salzstraßen wurde das Salz in Ledersäcken verpackt von Lasttieren transportiert. Salz wurde gegen Bernstein, Gold, Kupfer ... getauscht. Sogar Löhne und Steuern wurden damit bezahlt. Salz galt schon damals als "weißes Gold." So wurde mit dem Salz reger Handel bis nach Nordafrika und bis an die Ostsee getrieben. Die bekanntesten Salzstraßen sind die „via salaria“ in Italien, die „Salzstraße“ von Lüneburg nach Lübeck oder der „goldene Steig“ von Passau nach Böhmen
Der älteste bekannte Bericht über die Anwendung von Salz in der Medizin geht zurück in das 3. Jahrtausend v. Chr. Und soll von dem berühmten ägyptischen Baumeister und Arzt IMOTHEP stammen. Er beschrieb, dass Salz eine infizierte Wunde austrocknet und dadurch eine Entzündung heilen kann. Einige Jahrhunderte später tauchte Salz in der altgriechischen Medizin – bei HIPPOKRATES – auf. Die Griechen unterschieden bereits zwischen Steinsalz und Meersalz. PARACELSUS (1493 bis 1541) war der Ansicht, nur gesalzene Speisen könnten richtig verdaut werden. Er war einer der ersten, die Solebäder gegen Hautkrankheiten empfahlen. Im 16. Jahrhundert findet man Salz bereits in den Apotheken mit Namen vieler unterschiedlicher Salzarten, wobei es sich nicht immer um unterschiedliche Salze handelt. Man unterschied vielmehr die Salzarten nach Aussehen, Fundort und Beschaffenheit. In der Naturheilkunde und Volksmedizin wurde das Wissen über die Heilkraft des Salzes über Jahrhunderte hinweg weitergetragen.
Überall auf der Erde gibt es große unterirdische Salzvorkommen. Zu deren Entstehung gibt es verschiedene wissenschaftliche Erklärungen. Der schwedische Geologe Carl Ochsenius erklärte die Entstehung der Salzlagerstätten so:
Vor 250 Millionen Jahren war die Erde vom Urmeer bedeckt, das sehr salzhaltig war. Durch Kontinentalverschiebungen erhob sich in Küstennähe die Erde zu sogenannten „Barren“. Durch starke Sonneneinstrahlung verdunstete das. Der Salzgehalt des Gewässers erhöhte sich, bis die gelösten Mineralien auskristallisierten. So entstanden mächtige Ablagerungen, die während der erdgeschichtlichen Entwicklung durch wasserundurchlässige Schichten abgedeckt wurden.
Das Kochsalz wird nach der Gewinnung weiteren Verarbeitungsprozessen zugeführt, bis die Standardqualität eines weißen Tafelsalzes erreicht wird. Von Natur aus enthaltene Mineralien und Spurenelemente gehen bei der Verarbeitung verloren.
Nach dem Abbau und der mechanischen Zerkleinerung keine chemische Behandlung und Zusatzstoffe. Enthält viele wichtige Mineralien und Spurenelemente.
Tipp: Unraffiniertes Steinsalz hat eine graue Farbe und sieht für das an strahlendweißes Salz gewöhnte Auge schmutzig aus. Es ist von seinen Inhaltsstoffen aber weitaus gehaltvoller als das raffinierte Tafelsalz-
Die Geschichte des weißen Goldes ist so alt und faszinierend wie die Geschichte der Menschheit.
Salz gilt als heilsame, machtvolle aber auch gefahrvolle Substanz. Salz brachte Kolonialmächte ins Wanken, führte zu Kriegen und war eines der ersten internationalen Handelsgüter.
Einst kostbar wie Gold, heute eine der billigsten und zugleich wertvollsten Substanzen.
Die Spuren der kleinen weißen Körner reichen von den alten Weltreichen bis in die modernen Küchen.
Salz findet bei fast jedem Gericht in unterschiedlicher Dosis Verwendung und verstärkt den Eigengeschmack. Beim Brot verzögert es den Gärungsprozess, beim Käse ist es entscheidend am Reifungsprozess beteiligt. Salz konserviert, da es die schnelle Besiedelung von Bakterien und Schimmel auf bzw. in Lebensmitteln verhindert.
Das Salär In der Antike war Salz Zahlungsmittel und wurde sogar teilweise Unze für Unze gegen Gold, Frauen oder Sklaven aufgewogen. Die römischen Legionäre bekamen einen Teil ihres Gehalts in Salz bezahlt, das sogenannte salarium, aus dem sich das Wort Salärentwickelte. Noch heute spricht man von „gesalzenen Preisen“ – selbst wenn Salz nur noch ein paar Cent kostet.
Konservieren von Lebensmitteln Aus einem Zufall heraus erkannte der Mensch, dass Salz zum Konservieren von Lebensmitteln geeignet ist. An der Küste lagen Fische, die mit Salz überzogen waren. Durch die Salzkruste blieben die Fische „frisch“ und wurden nicht von Bakterien angegriffen.
„Sündenesser“ Im Orient, in Russland und auf dem Balkan reicht man Brot und Salz zur Begrüßung. Verschüttet man Salz bedeutet das nahen Ärger. In Wales gibt es einen Brauch, bei einem Todesfall Brot und Salz auf den Sarg zu legen und dann das Salz vom so genannten „Sündenesser“ verspeisen zu lassen. Salz galt lange Zeit als Abwehrmittel gegen böse Geister.