Thymian war schon im antiken Ägypten, Rom und Griechenland von großer Bedeutung. Die Ägypter nutzten das Kraut zur Einbalsamierung ihrer Toten. Anderenorts verbrannte man ihn als Weihrauch, um den Gottheiten zu huldigen und die Umgebung von allem Bösen zu reinigen. Thymian gilt seit jeher als Symbol der Kraft und Zielstrebigkeit. Um sich diese Eigenschaften zunutze zu machen, nahmen römische Soldaten zur Stärkung vor großen Schlachten Thymianbäder und in Griechenland rieb man sich nach dem Bad mit Thymianöl ein. Darüber hinaus besaß Thymian den Ruf eines Aphrodisiakums. Der Name des vielseitigen Krautes stammt übrigens aus dem Griechischen – „thymos“ bedeutet Mut und Kraft. Nach Mitteleuropa gelangte Thymian wahrscheinlich im Mittelalter. Seit der Antike auch als Heilpflanze bekannt. 2006 Arzneipflanze des Jahres.
Thymian stammt ursprünglich von den Felsenheiden am westlichen Mittelmeer und wird heute überall in Europa angebaut. Die Hauptlieferanten sind Polen, Spanien, Südfrankreich, Italien, Griechenland und Deutschland.
Thymian gehört zu den Lippenblütlern. Die leicht verholzenden Stängel tragen Büschel von graugrünen, sehr kurz gestielten, am Rand nach unten eingerollten Blättern, die auf der Unterseite filzig behaart sind. Die Thymianblüten sind rosa bis violett. Die ganze Pflanze riecht angenehm und stark aromatisch. Es gibt über 60 verschiedene Thymiansorten. Thymian hat einen sehr intensiven, stark würzigen, leicht scharfen und zart-bitteren Geschmack.
Thymian ist ein sehr gutes Fleischgewürz (für Wild-, Rind-, Lamm- und Schweinefleischgerichte). Für feinere Sorten wie Kalbfleisch, Pute und Hähnchen sollte er nur sparsam verwendet werden. Eine spezielle Würznote verleiht er Gemüse (Ratatouille), Pilzen, Hülsenfrüchten, Kartoffeln sowie diversen Fischgerichten. Früher war Thymian eines der meistgenutzten Hausmittel und wurde bei Erkältungskrankheiten aller Art eingesetzt. Noch heute ist er Hauptbestandteil vieler Hustensäfte und -sirupe.
Thymol, 1-2,5 % ätherisches Öl, Carvacrol, Nerol, Citronellol, P-Cymol, Germacren, Rosmarinsäure, Luteolin, Borneol, Pinen, Cymol, Gerbstoff, Bitterstoff, Harz, Saponin, Chlorhexidin