Nicht nur zur Krönung von Julius Cäsar, sondern auch von vielen Speisen!Lorbeer begegnet einem immer wieder in der griechischen Mythologie und in der römischen Geschichte. Anfang des 9. Jahrhunderts n. Chr. kam er nach Mitteleuropa und wurde dort zu einer der beliebtesten Gewürzpflanzen.
Der vorwiegend wildwachsende Baum oder Strauch kommt aus Kleinasien, ist heute aber im ganzen Mittelmeergebiet verbreitet. Hauptanbauland ist die Türkei.
Lorbeer gehört zur Familie der Lorbeergewächse. Die Pflanze wird bis zu 7 m hoch. Die Lorbeerblätter sind länglich oder lanzettähnlich, zwischen 8 und 10 cm lang. Die kugeligen schwarzen Beeren bzw. Früchte des Lorbeerbaumes haben einen Durchmesser von 15 mm. Aus ihnen wird Lorbeeröl gewonnen.
Es werden nicht, wie man glauben möchte, die einzelnen Blätter gepflückt. Bei der Ernte werden die Äste des Lorbeerbaumes bzw. -strauches samt den Blättern abgeschnitten und getrocknet. Das ca. zweiwöchige Trocknen am Ast ist wichtig, damit die Blätter glatt bleiben und sich nicht aufrollen. Das traditionelle Lufttrocknen wird immer öfter durch moderne und schonendere maschinelle Verfahren ersetzt.
Frische Blätter sind sehr aromatisch, aber auch sehr bitter. Beim Trocknen vermindert sich diese Bitterkeit, das Aroma bleibt erhalten. Gute Qualität erkennt man am starken aromatischen Geruch und an der leuchtend grünen Farbe. Je intensiver grün die Farbe, desto besser die Qualität.
Die Würzkraft des Lorbeers wird in der ganzen Welt geschätzt, besonders aber in Frankreich und in den Mittelmeerländern. Er ist „Pflichtbestandteil“ des „bouquet garni“ und gehört in Suppen, Saucen, Eintöpfe, Kartoffel- und Schmorgerichte, ist obligatorisch zu Wild und verfeinert Fisch und Sauerkraut. Im Unterschied zu vielen anderen Blattgewürzen entfalten Lorbeerblätter ihr volles Aroma erst, wenn sie längere Zeit mitgegart werden.
Lorbeer wirkt appetitanregend, magenberuhigend, lindert Blähungen und fördert die Verdauung. Diese Eigenschaften haben sich die Menschen schon im Mittelalter zunutze gemacht. Vor jedem ausschweifenden Festessen wurden in Lorbeerblättern gebackene Feigen serviert.
Linalool, Geraniol, 1,8 Cineol, α -ß-Phellandren, Methyleugenol, Acetyleugenol, Phenole, Flavonoide, Flavonole, Gerbstoffe