Schon in der Antike hatte Petersilie den Status eines Wunder- und Heilkrauts. Im alten Griechenland galt sie gar als heilig und wurde als Symbol der Freude und Festlichkeit verehrt. Bei Festmählern trug man Kränze, die aus Petersilie geflochten waren, und auch erfolgreichen Sportlern wurden diese aufs Haupt gesetzt. Erste schriftliche Belege für die frühe Verwendung der Petersilie finden sich bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. in einem griechischen Kochbuch. Das Mittelalter brachte dem beliebten Kraut einen neuerlichen Aufschwung. Petersilie wurde in dieser Zeit als Hexen- und Geistervertreiber eingesetzt, gleichzeitig fand sie als Unglückskraut Anwendung und wurde als Arznei gegen verschiedenste Gebrechen verabreicht. Besonders beliebt war sie auch in Liebesangelegenheiten – einerseits schrieb man ihr eine aphrodisierende Wirkung zu, zum anderen schätzte man sie als Heilkraut gegen Geschlechtskrankheiten.
Die Ursprünge der Petersilie liegen im Mittelmeerraum. Frühen Aufzeichnungen zufolge könnte Griechenland das eigentliche Herkunftsland des Krautes sein. Heute wächst es beinahe auf dem gesamten Kontinent.
In der Küche kommen zwei Arten von Petersilie zum Einsatz: die Blatt- und die Wurzelpetersilie. Erstere erkennt man an ihren glatten oder gekrausten Blättern. Diese glänzen, sind dunkelgrün und unregelmäßig geformt, sie riechen aromatisch und schmecken süßlich-würzig mit scharfem Unterton. Die krausblättrige Sorte wird außerdem gerne zum Garnieren verwendet. Die Wurzeln der Wurzelpetersilie schmecken ähnlich der Blattpetersilie und werden fast ausschließlich zum Würzen verwendet.
Petersilie ist ein vielseitiges Kraut. Sie würzt fast alle salzigen Gerichte und ist so bekannt und beliebt, dass sie oft auch dort eingesetzt wird, wo ein anderes Küchenkraut besser passen würde. Petersilie harmoniert mit allen Gemüsen und Salaten, Suppen, Eintöpfen, Fisch, Fleisch- und Gemüsegerichten und ist im Bouquet garni unentbehrlich. Sie ist ein sehr schmackhaftes „Detoxkraut“ und wird vor allem im Orient reichlich genutzt (z. B. Taboulé).
Übrigens: Kaut man frische Petersilie nach einer scharfen Mahlzeit, so werden deren unangenehmen Nachwirkungen gemildert.
Weltweit schätzt man die Petersilie wegen ihres hohen Vitamin-C- und Karotingehaltes. Sie wirkt blutreinigend und kann sich auch bei Blasen- und Nierenbeschwerden, Wassersucht und Blähungen günstig auswirken. Der Presssaft von frischen Blättern schützt die Haut vor Mückenstichen.
Ätherisches Öl, Myristicin, Limonen, Terpene, GermacrenA, Phellandren, Phenylproide,
Apiol, Flavonoide, 1,3,8-P-Mentatrien, (Z)-Hex-3-enal, Carotinoide, Furanocumarin,
Eisen, Fluor, Mangan, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Vitamin A, E, C und B1