In China ist dieses Gewürz schon seit mindestens 3000 Jahren bekannt. Richtig Furore machte Sternanis am russischen Zarenhof des 17. Jahrhunderts: Die edlen Herrschaften beliebten ihren Tee damit zu würzen. Nach Deutschland kam er etwa um 1700 und wurde 1726 in der Apotheker-Taxe des Fürstentums Anhalt-Zerbst erstmalig erwähnt. Dem einzig wirksamen Grippemittel (Shikimisäure in Tamiflu) liegt Sternanis zugrunde.
Sternanis ist die Frucht eines in Südchina heimischen Magnolienbaumes. Die wichtigsten Herkunftsländer sind heute Südchina und Nordvietnam.
Bei Sternanis handelt es sich um die sternförmigen Früchte eines immergrünen Baumes, der bis zu 8 m hoch wachsen kann und über 100 Jahre alt wird. Ab dem 7. Jahr trägt er rotbraune, korkig-holzige, sternförmige Früchte. In ihnen befinden sich die kastanienbraunen, glänzenden, etwa 8 mm großen Samen. Ein einziger Sternanisbaum liefert im Jahr bis zu 40 kg Früchte. Diese werden getrocknet und verlieren dabei etwa drei Viertel ihres Frischgewichtes.
Sternanis ist reich an ätherischen Ölen, insbesondere an Anethol. Sein Geschmack ähnelt jenem von Fenchel und Anis. Sternanis hat zudem eine Lakritznote und deutliche Schärfe; er schmeckt kräftig süßlich. Sein Nachgeschmack ist frisch und angenehm.
Sternanis wird ganz, in Stücken oder gemahlen verwendet. Bei uns setzt man Sternanis vor allem als Bestandteil von Backgewürzen ein. Unentbehrlich ist Sternanis im Fünf-Gewürze-Pulver. Er würzt Fisch und Meeresfrüchte, intensiviert die Süße von Kürbis, Lauch und Wurzelgemüse. Parfümiert und bereichert gedämpften Reis sowie unzählige Varianten von Gerichten mit Hülsenfrüchten und Gemüse. Verleiht Bouillons aus Huhn, Rind und Wild eine besondere Note.
Anethol, Estragol, 1,8-Cineol, 1,4-Cineol, Limonen, Carvon, Anisaldehyd
Mineralstoffe – Kalzium, Kalium, Eisen, Kupfer, Mangan, Magnesium und Zink
Vitamine: A, C, B1, B2, B3 und B6
Weitere ätherische Öle: Thymol, Terpineol
Shikimisäure (Grippemittel Tamiflu)